Facebook-Profilbanner

Donnerstag, 3. September 2009

Dianetik versus Psychoanalyse

von L. Ron Hubbard

(am Ende des Textes finden Sie ein Glossar)


Da ich mich professionell mit den Problemen des Verstandes befasse, ist es nur natürlich, dass ich häufig nach meiner Meinung über die Entdeckungen von Dr. Sigmund Freud und über die Psychoanalyse allgemein befragt werde.

Als jugendlicher wurde ich von Commander Thompson inspiriert, der dem medizinischen Korps der US-Marine angehörte und 1943 in San Francisco starb. Er hatte unter Freud in Wien studiert und brachte die Psychoanalyse später in die Marine.

Von Commander Thompson lernte ich eine Menge über den Forschergeist, der Freud motivierte, der, obwohl er kein ausgebildeter Neurologe war und von den Medizinern seiner Zeit absolut abgelehnt wurde, die genaue Grundlage für eine gordnete Suche im Gebiet des menschlichen Verstandes legte. Freuds Postulierung, dass vollständiger Rückruf gleichbedeutend mit vollständiger geistiger Gesundheit ist, war in der Tat der Ausgangspunkt der Arbeit, die im wissenschaftlich fortgeschrittenen, aber viel einfacheren Prozess gipfelte, den wir Dianetik nennen.

Trotz dieser Verpflichtung gegenüber Freud gibt es zwischen der Dianetik und der Psychoanalyse große Unterschiede, die beschrieben werden sollten, bevor die wichtigen Fortschritte der Dianetik vollständig erfasst werden können.

Eine wichtige Lehrmeinung der Psychoanalyse ist, dass die Einstellungen und das Verhalten einer Person durch vorhergehende Erlebnisse beeinflusst werden, die so schmerzvoll und schockierend (Trauma) sind, dass die Erinnerungen daran für den bewussten Rückruf nicht verfügbar sind. ie Psychoanalyse behauptet auch, dass die Person dazu neigt, diese Erlebnisse nochmals zu durchleben.

Freud betrachtete nur die früheren dieser Erlebnisse als ursprünglich und daher wichtig, während der Analytiker Rank meinte, dass an erster Stelle die Geburt stünde, die man für furchtbar schockierend und schmerzhaft für das Kind hielt. Die Interpretation der beiden war symbolisch.

Obwohl die Dianetik mit beiden Prinzipien übereinstimmt, geht sie als Doktrin viel weiter. Sie hat bewiesen, dass die Geburt bei Weitem nicht das früheste Trauma ist und dass das wichtigste früheste Erlebnis normalerweise im vorgeburtlichen Zeitraum liegt, besonders im Monat nach der Empfängnis.

Die Dianetik bewies auch, dass die schwerwiegendsten Teile der vorgeburtlichen Erlebnisse diejenigen sind, die Bewusstlosigkeit oder Gram enthalten. Diese haben wörtliche anstatt symbolische Befehlskraft über die Person. Die Befehle stammen von den exaktenWorten des Erlebnisses.

Die Pschoanalyse benutzt für ihr Ziel und als therapeutische Technik das Bewusstmachen dieser verborgenen Erinnerungen, damit diese und deren Einfluss verstanden werden. Sie hofft, einen Einblick zu gewinnen, mit dem die Auswirkungen analysiert und möglicherweise zunichtegemacht werden können.

Die Diaentik geht es auf die gleiche Art an, aber in einer viel klareren, präziseren und effektiveren Weise. Sie versucht nicht, die Auswirkung irgendeines Geschehnisses auf das Leben einer Person zu analysieren. Sie zeigt ständig, dass die Person selbst am besten in der Lage ist, die Wirkung zu verstehen, die irgendein Geschehnis auf sie hatte, wenn dieses Geschehnis einmal klar durch ihren eigenen analytischen Verstand kontaktiert wurde. Ein Dianetik Auditor unternimmt, im Gegensatz zu einem Analytiker, keine Anstrengung, traumatische Erlebnisse zu erklären. Er hilft nur, diese aufzudecken und ihre schädliche Kraft durch die Technik häufigen Wiedererzählens auszulöschen.

Das trifft gleichermaßen auf Geschehnisse zu, die Gram beinhalten, denn die Dianetik hat herausgefunden, dass Gram genauso leicht verborgene Erinnerungen mit aberrativem Inhalt einbauen kann. Das Dianetische Wiedererzählen des Verlustes eines geliebten Menschen reicht aus, um die Person von dem bisher unbekannten Gewicht zu erleichtern, das ihren Verstand bedrückt.

Die Psychoanalyse, die von Schule zu Schule verschieden ist, basiert ihre Technik auf das Diskutieren und Interpretieren des Materials, das vom frühen Leben wiedergewonnen wurde, und zeigt dem Patienten die Natur und Bedeutung davon. In Mengen, die bei jeder ihrer Schulen verschieden sind, lehrt sie, dass viel von diesem Material, besonders jenes, das sich auf die Geburt und das intrauterine Leben bezieht, reine Fantasie ist und keinen konkreten Wert hat.

Die Dianetik, andererseits, legt großen Wert darauf, dass Auditoren die Angaben der Person nicht bewerten, und betont die Gefahren, diesen Kodex zu brechen. Sie ist der Meinung, dass die Angaben des Preclears die wörtlichen Angaben das tatsächlichen Erlebnisses sind.

Die Psychoanalyse unterteilt die menschliche Persönlichkeit wiederum in verschiedene Elemente, wie das Es, Ego und Über-ich. Diese Entitäten sind grob definiert und es wird geglaubt, dass sie in den Details bestimmte mystische und unbekannte Qualitäten besitzen. Die Dianetik sympathisiert jedoch mit den guten, verantwortungsvollen und autonomen grundlegenden Persönlichkeiten und findet, dass aberrative Kräfte nichts anderes als der Inhalt von Engrammen sind, die, wie schon in vorhergehenden Artikeln erwähnt, die Aufzeichungen auf einer zellularen Stufe von unangenehmen Erlebnissen während Bewusstlosigkeit sind.

Die Psychoanalyse erkennt das Konzept der Heilung nicht an, vielleicht wegen ihrer Unfähigkeit, anhand ihrer Methoden in die vorgeburtliche Periode einzudringen und die Aufzeichnungen der traumatischen Erlebnisse in diesem Bereich erfolgreich zunichtezumachen. Aber die Dianetik hat ein Konzept, das erreichbar ist - das des Dianetik Clears, einer Person, deren Engramme alle ausgelöscht wurden und die - befreit von deren aberrativen Kraft - fähig ist, gemäß ihrer grundlegenden menschlichen Natur zu arbeiten.

Dementsprechend betrachtet die Dianetik die menschliche Natur als grundlegend gut und dass ihre grundlegenden Antriebskräfte sich über ein Spektrum von Selbst am einen Ende bis zu universalem Gedanklichen am anderen erstrecken. Der grundlegende Antrieb wird allgemein so betrachtet, dass er sich auf die vier Dynamiken Selbst, Sex und Familie, die Gruppe und die Menschheit insgesamt richtet.

Schließlich beinhaltet die Dianetik in ihrem Anwendungsbereich das Gebiet der psychosomatischen Krankheiten, die einen losen Zusammenhang zur psychoanalytischen Theorie haben. Die Dianetik beweist, dass diese Krankheiten vom wörtlichen Inhalt der Engramme herrühren und nichts als die Manifestationen ihrer aberrativen Kraft sind.

Kurz gesagt, die Dianetik integriert unser ganzes Wissen über die menschliche Persönlichkeit und ihr normales und anormales Funktionieren zu einem grundlegenden Muster. Überdies braucht die Dianetik nur einen Bruchteil der Zeit, die andere Methoden benötigen, und liegt im Rahmen der wirtschaftlichen und intellektuellen Möglichkeiten des durchschnittlichen Laien.

Glossar:


autonom:
fähig, richtige Entscheidungen zu treffen und eigenständig danach zu handeln; unabhängig.

brechen: ein Gesetz, eine Übereinkunft oder einen Verhaltenskodex nicht befolgen oder dagegen verstoßen.

Commander Thompson: Joseph Cheesman Thompson (1874 - 1943), ein Kommandant und Chirurg in der Marine der Vereinigten Staaten. Thompson studierte Freud`sche Analyse direkt unter Sigmund Freud (1856 - 1939).

Ego: in der Psychoanalyse derjenige Teil des Verstandes, von dem gesagt wird, dass er die äußere Welt durch die Sinne erlebt, Denkprozesse rational organisiert und das Handeln lenkt. Ego ist lateinisch für "ich".

Es: in der Psychoanalyse derjenige Teil des Verstandes, der mit verdrängten oder antisozialen (gewöhnlich sexuellen oder aggresiven) Wünschen verbunden sein soll.

Freud Sigmund: (1856 - 1939) österreichischer Begründer der Psychoanalyse, der betonte, dass unbewusste Erinnerungen das Verhalten einer Person kontrollieren.

grundlegende Persönlichkeit: die tatsächliche Persönlichkeit der Person; die Person selbst. Die Person ohne ihren Schmerz, ihre Dramatisationen und ihren reaktiven Verstand und dessen Inhalt.

intrauterin: Bezieht sich auf das, was sich im Mutterleib (Uterus) abspielt.

Laie: jemand, der kein Fach- oder spezialisiertes Wissen hat.

Lehrmeinung: ein Prinzip, eine Überzeugung oder Lehre, die für wahr gehlalten wird.

Neurologe: ein Arzt, der sich auf die Neurologie spezialisiert hat, den Bereich der Medizin, der sich mit dem Nervensystem und Erkrankungen desselben befasst.

Postulierung: die Behauptung oder der Anspruch, dass etwas vorhanden oder notwendig ist.

Rank: Otto Rank (1884 - 1939), österreichischer Psychologe und Psychotherapeut, einer der ersten Studenten Sigmund Freuds. Während Ranks Frühwerk sich an die Techniken Freuds hielt, wich er später von Freud ab und schrieb Das Trauma der Geburt (1923), worin er beschreibt, dass Neurosen aufgrund der ersten traumatischen Erfahrung der Geburt entstehen.

Spektrum: der gesamte Bereich oder die gesamte Reichweite einer Sache, angeordnet nach Grad, Qualität usw.

sympathisiert: kommt gut zurecht mit; harmonisiert mit; kommt gut zurecht zusammen mit.

Trauma: ein emotionaler Schock, der auf ein stressvolles Geschehnis folgt. Auch ein Zustand, der durch eine Körperverletzung, Wunde oder einen Schock hervorgerufen wurde.

Über-Ich: In der Psychoanalyse ist es jener Teil des Verstandes, von dem gesagt wird, dass er als Gewissen des Egos handelt und moralische Standards und Regeln durch den Kontakt mit den Eltern und der Gesellschaft entwickelt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen